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Probleme beim Hufe auskratzen?

  • Autorenbild: Anja Schießl
    Anja Schießl
  • 7. März 2018
  • 4 Min. Lesezeit


Bjalla beim Hufe auskratzen, sie legt ihren schweren Kopf auf meinem Rücken ab

Hey ihr Lieben,

toll das ihr wieder dabei seid! Heute kommt ein Beitrag zum Thema Hufe auskratzen, wo dort mögliche Probleme und Gefahren liegen und wie man diese lösen kann. Ich hoffe ihr findet es interessant und schreibt mir gerne mal einen Kommentar, wenn es euch geholfen hat!

Viele unterschätzen das Hufe auskratzen und das damit verbundene Vertrauen, dass unser Pferd uns damit schenkt! Ehrlich gesagt ist es auch für mich zur Routine geworden, da ich es teilweise bei bis zu 6 Pferden hintereinander mache und es einfach zur Putzroutine gehört.

Jedoch vor allem die arbeit mit den jungen Pferden zeigt mir, dass es ein großes Fass an Vertrauen benötigt, sodass es reibungslos abläuft. Das Pferd als Fluchttier möchte möglichst jederzeit bereit sein zu fliehen, wenn etwas bedrohliches aufkommt... Doch wie gut lässt es sich auf drei Beinen schon davon lassen, vor allem wenn das Vierte festgehalten wird!


Pures Vertrauen... Lege deinen Huf in meine Hand!

Ihr könnt es euch vielleicht ganz gut vorstellen, wenn ihr mal angenommen euer Bein zwischen zwei Felsen geklemmt habt und eine große Welle auf euch zukommt, die euch um Meter überragt... Versucht dann einmal wegzulaufen oder ruhig zu bleiben... Gar nicht so einfach, oder?

Im Prinzip geht es unseren Pferden genauso. Also seht es nicht als selbstverständlich an!

Ein mögliches Problem beim Hufe auskratzen ist also, wenn das Pferd in Panik ausbricht, da eines seiner Beine festgehalten wird. Ein natürlicher Reflex ist es daher, wenn das Pferd versucht sich zu befreien und daher zu treten oder zu steigen beginnt, es ist seine natürliche Reaktion. Dabei kann leider sehr schnell der Reiter/Pfleger in Gefahr gebracht werden, da es sehr schmerzhaft ist, so einen Huf ab zubekommen, vor allem aus nächster Nähe!

Eine weitere Möglichkeit für ein Problem, wäre fehlendes Gleichgewicht, welches durch Übungen hergestellt bzw. verbessert werden kann.

Daher versuche ich es unseren Jünglingen so schonend, wie möglich zu vermitteln. Dabei beginne ich mit dem Berühren der Beine, was für einige bereits eine Herausforderung ist. Gerne könnt ihr das in kreisenden Bewegungen tun, vielleicht empfindet dies das ein oder andere Pferd als Massage.


Ein Huf muss gepflegt werden.

Schließlich streiche ich einmal nach unten und verübe unten an der Fessel druck, verbunden mit dem Kommando "Huf" “, dies soll auch später einmal das Kommando dafür sein. Vorsichtig hebe ich daraufhin den Huf und schaue wie das Pferd reagiert. Das Anhaben beschränkt sich auf wenige Sekunden, da es rein darum geht, wie das Pferd reagiert. Von da an gibt es eigentlich zwei Wege.

Der erste wäre, wenn das Pferd in einem weiteren Versuch einfach stehen bleibt, evtl. leichte Gleichgewichtsprobleme hat und sein Gewicht bei dir abstützt. Dann musst du eigentlich nur die Sequenz des Anhebens des Hufes mit der Zeit verlängern. Hier kannst du auch bald schon den Hufauskratzer hinzunehmen. Wichtig: Verwende am Anfang mehrere Sequenzen um einen Huf zu reinigen!

Der zweite Weg ist eher beschwerlich, aber dennoch nicht unmöglich. Ich würde nur sagen, dass er mehr Geduld und Zeit fordert als der Erste!

Bei diesem Weg ist das Pferd sehr unruhig, zappelt, schlägt aus und/oder steigt. Vorsicht! Verletzt euch nicht selbst dabei und haltet euch immer aus der Schussbahn, denn so ein Huf aus nächster Nähe ist alles andere als angenehm!

Im zweiten Weg hole ich mir eine Gerte zur Hilfe und evtl. einen Klicker. In gebührendem Abstand, kannst du nun das Pferdebein mit dem Handgriff der Gerte berühren und das Kommando dazu geben. Hat es das Pferd gut gemacht wird natürlich gelobt! Dies wird natürlich an allen Hufen gemacht… Ziel ist es, dass das Pferd selbstständig seine Hufe für einen längeren Zeitraum oben lässt…

Wenn dies gut klappt, kann man etwas näher ans Pferd treten und das Kommando der Gerte mit seiner Fußspitze ausführen… nun kann man vor allem bei den Hinterbeinen sein Bein unter das des Pferdes bewegen und die Arbeit der Hand ersetzten. Genauer gesagt also das Bein so gut es geht stützen und und nach hinten hinausziehen…

Wenn dieses halten und hinausziehen akzeptiert wird, könnt ihr es schließlich wieder „ganz normal“ mit der Hand versuchen. Merkst du, dass es nicht klappt, dann gehe einen Schritt zurück und festige die Übung mit deinem Bein als Hilfe.

Am Anfang könnt ihr gerne mit Leckerlis unterstützen, um dem Pferd einen Anreiz zu geben, sein Fluchtverhalten zu missachten. Aber vergesst auf keinen Fall, das Leckerlie geben sobald wie möglich zu verringern, sodass es am Schluss ohne funktioniert 😉


So nun hoffe ich wirklich, dass ich euch weiterhelfen konnte! Wenn ihr euch ein Video dazu wünscht, drehe ich euch gerne eins Schritt für Schritt ab. Gebt mir dann doch bitte nur in Kommentaren oder auf anderen Social Media Plattformen (links verlinkt) bescheid!

Es gibt noch so viele weitere Dinge zu beachten, wie z.B. die Hinterbeine ordentlich nach hinten rauszuziehen, da dass Pferd dann nicht mehr so auskeilen kann, da es keinen Schwung hat, es kann dann lediglich den Fuß wegziehen! Was ich leider auch zu oft sehe ist, dass die Beine zur Seite rausgezogen werden… Ihr könnt eurem Pferd dabei Schulter oder Becken auskugeln!!! Also bitte Vorsicht! Und geht auch nicht zu Nahe mit euren hübschen Gesichter an den Huf, falls sie doch mal austreten sollten… Seid ihr in Sicherheit!

Eure

Anja

 
 
 

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